Die Nosferatu Spinne

Foto: Dr. Hubert Höfer; Weibchen der Nosferatu-Spinne im Nest, Zoropsis spinimana
Foto: Dr. Hubert Höfer; Weibchen der Nosferatu-Spinne im Nest, Zoropsis spinimana

Die Nosferatu-Spinne ist in der Kombination an ihrer charakteristischen Kopfzeichnung, den relativ langen und behaarten Beinen sowie den drei dunkleren Flecken im vorderen Teil des Hinterleibes zu erkennen. Männchen sind kleiner als die Weibchen. Sie werden häufiger mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica) verwechselt.
Sie sind einjährig und wärmeliebend, bauen keine Fangnetze sondern jagen ihre Beute durch Verfolgung und Sprung. Mit den behaarten Füssen können sie sich an glatten Oberflächen fortbewegen. Die Fortpflanzung findet im Herbst statt, das Weibchen bewacht das Brutnest aus Spinnfäden bis zu ihrem Tod.
Nosferatu-Spinnen können dünne Hautschichten durchbeißen und ihr Gift injizieren. Die Einstichstelle soll verschiedenen Angaben nach wie ein Mücken-, Bienen- oder Wespenstich schmerzen. Ernsthafte Gefahr besteht unter Umständen nur für Allergiker.
Auf naturgucker.info können sie Fundorte nach vorheriger Registrierung melden, der NABU (Bundesebene) selber betreibt keine Fundortdatenbank. Dem NABU in Lörrach sind erstmalig in 2022 mehrere Nosferatu-Spinnen gemeldet worden. Die Art ist damit im Landkreis angekommen.

Merkmale

Im Vergleich mit den in der Schweiz, Österreich und Deutschland einheimischen Spinnen ist Zoropsis spinimana eher groß und gehört zu den eindrücklicheren Vertretern dieser Tiergruppe bei uns.

Männliche Individuen erreichen eine Körperlänge von 10 bis 13 mm (ohne Beine),
weibliche Tiere 15 bis 19 mm (ohne Beine);
mit ausgestreckten Beinen werden 5 cm erreicht.

Der Vorderkörper (Prosoma) ist gelblich-weiß mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und hellem Augenfeld. Die Zeichnung auf dem vorderen Prosoma erinnert an einen Vampirschädel und hat der Spinne ihren Trivialnamen Nosferatu-Spinne verliehen.

Die Zeichnung auf dem hinteren Prosoma, im Bereich der Fovea, erinnert an einen Schmetterling. Der Hinterleib (Opisthosoma) ist vorne gelb-weißlich, hinten grau bis braun gefärbt und weist eine mediane schwarze Zeichnung auf. Diese besteht aus einem dunklen Streifen in der Mitte und beidseitig drei noch dunkleren Flecken.

Die Beine sind gelblich-grau, manchmal auch dunkel gefärbt, mit schwarzen Ringeln. Von ihrem Aussehen her erinnert sie an eine große Wolfsspinne.

Eine Besonderheit ist, dass sie dank ihrer Hafthaare an den Füßen auch an glatten Oberflächen wie z. B. Glaswänden klettern kann.

Wärmeliebend: Da die Spinne aus den südlichen Gefilden stammt, mag sie Wärme. Deshalb kann man die Nosferatu-Spinne zurzeit auch als „Wohnungsspinne“ bezeichnen. Denn in freier Natur ist es ihr bei uns – vor allem in den Wintermonaten – noch zu kalt.

Behaarte Füße: Die Spinne hat es in der Regel nicht eilig. Wer geduldig ist, und sie beobachten kann, der wird feststellen, dass sie sich nur langsam fortbewegt. Grund dafür sind ihre langen Haare an den Füßen (Tarsen). Die behindern offenbar etwas beim flinken Vorwärtskommen. Sie kann jedoch auch anders: erspäht sie etwa eine Stechmücke, dann schießt sie blitzschnell auf ihre Mahlzeit zu. Eine Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das die erwähnten speziellen Hafthaare an den Beinen.

Weibchen versus Männchen

Weibchen

Männchen

 
 


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Autor: Gordon Ackermann


 
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